Die Videokapsel für den Dickdarm hat zwei Kameraköpfe: an jedem Ende eine. Dadurch können hinter Falten liegende Areale besser visualisiert werden, die mit anderen Verfahren schwerer einsehbar sind.
Beide Kameraköpfe besitzen einen Aufnahmewinkel von je 172°, so dass fast eine Rundumsicht möglich ist.
Die Bildaufnahmefrequenz variiert in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, mit der sich die Kamerakapsel im Darm bewegt, zwischen 4 und 35 Bildern pro Sekunde.

Die Europäische Gesellschaft für Gastroenterologie (ESGE) empfiehlt in ihrer Leitlinie von 2012 den Einsatz der Dickdarmkapselendoskopie bei Patienten, bei denen eine vollständige herkömmliche Darmspiegelung nicht möglich war, sowie bei Patienten, bei denen ein erhöhtes Risiko für Blutungen, Darmverletzungen oder bei der Anwendung von Beruhigungs-/Betäubungsmitteln vorliegt.

Die wichtigste Kontraindikation für die Kapselendoskopie ist eine bekannte oder vermutete krankhafte Engstelle im Verdauungstrakt (Stenose), die die Kapselpassage behindern könnte.
Soll trotz einer möglichen Engstelle im Darm eine Kapselendoskopie durchgeführt werden, kann die Durchgängigkeit des Darmes für die Kamerakapsel mit einer Testkapsel (Patency-Kapsel) überprüft werden. Sie ist in Form und Größe mit der Dünndarm-Kamerakapsel identisch, löst sich aber nach etwa 30 Stunden Verweilzeit im Darm in kleine Einzelteile auf, die auch etwaige Engstellen problemlos passieren würden.