Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 67 000 Patienten neu an Darmkrebs.
Rund 30 000 Menschen sterben an ihrer Erkrankung. Für das Saarland bedeutet das
1 000 Neuerkrankungen im Jahr. Das Risiko eines Bundesbürgers, während seines/ihres Lebens an Darmkrebs zu erkranken, beträgt etwa 5 bis 6 %. Die Häufigkeit der jährlichen Neuerkrankungen steigt ab dem 50. Lebensjahr deutlich an. Der Darmkrebs ist eine Erkrankung mit langsamer Entwicklung, wobei er über lange Zeit keine Beschwerden und keine Veränderung des Stuhlverhaltens verursacht. Auftretende Beschwerden sind in der Regel als Spätsymptom anzusehen. Der Darmkrebs entsteht in der Regel aus noch gutartigen Schleimhautwucherungen (Polypen).

Diese Polypen können vor ihrer möglichen Entartung unkompliziert und schmerzfrei während einer Darmspiegelung entfernt werden.
Sollte während einer Vorsorgeuntersuchung ein schon bestehender Darmkrebs entdeckt werden, handelt es sich häufig um gut behandelbare Frühstadien.

Darmkrebs stellt in Deutschland die zweithäufigste Todesursache bei den Krebserkrankungen dar. Dies liegt unter anderem daran, dass der Dickdarmkrebs häufig erst in einem sehr fortgeschrittenem Krankheitsstadium zu Symptomen führt. Wir wissen, dass sich die Zahl der Neuerkrankungen ab dem 50. Lebensjahr verdoppelt.

Aus diesem Grunde wurde die Vorsorgekoloskopie eingeführt. Sie ermöglicht es, Dickdarmkrebs im frühen und damit heilbaren Krankheitsstadium zu erkennen und zu behandeln. Auf eine Darmkrebsvorsorgekoloskopie haben Sie Anspruch ab dem 55. Lebensjahr, sofern Sie gesetzlich krankenversichert sind. Auch die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten einer Vorsorgekoloskopie. Die Vorsorgekoloskopie wurde 2002 eingeführt. Statistische Auswertungen belegen, dass Darmpolypen bei etwa einem Viertel aller Untersuchungen nachgewiesen wurden und diese in der Regel sofort entfernt werden können. Inzwischen ist eine Reduktion der Darmkrebsfälle durch die Vorsorgekoloskopie statistisch nachgewiesen.

Darmspiegelungen werden von den einzelnen Patienten sehr unterschiedlich beurteilt und empfunden. Wir bieten daher jederzeit die Möglichkeit, die Untersuchung mit einer Beruhigungsspritze zu erleichtern, wobei Sie dann die Untersuchung  „verschlafen“.  

Die Dosierung des Beruhigungsmittels (Midazolam /Propofol) wird individuell angepasst („ so viel wie nötig, so wenig wie möglich“). Die Möglichkeit einer Sedierung wird im Vorgespräch angesprochen und entsprechend vereinbart, wobei eine schriftliche Einwilligung erforderlich ist. Allerdings können Sie Ihren Entschluss noch bis unmittelbar vor der Untersuchung ändern.

Auch wenn Sie sich dafür entschieden haben, die Untersuchung zunächst ohne Beruhigungsspritze zu beginnen, kann diese während der Untersuchung jederzeit nachgeholt werden, wenn Sie dies wünschen. Während der Untersuchung werden Atmung und Kreislauf, erforderlichenfalls auch das EKG kontinuierlich überwacht und dokumentiert.

Nach der Untersuchung wird die Überwachung in einem speziellen Aufwachraum fortgesetzt werden. Im Abschlussgespräch überzeugen wir uns dann davon, dass Sie wieder vollständig wach und orientiert sind.

Die Abholung durch eine erwachsene Begleitperson ist dringend empfehlenswert, da Sie nach einer Sedierung für 24 Stunden nicht verkehrstüchtig sind (insbesondere das Führen von Kraftfahrzeugen, Fahrrädern, aber auch die Teilnahme am Straßenverkehr als Fußgänger ohne Begleitung ist nicht möglich).